Oster- und Frühlingsgruß
 
 

Das PITTH wünscht erholsame Ostertage, einen schönen Frühlingsanfang und eine freidvollere kommende Zeit!
 
eidos telos1
 

Editorial

Das obige Foto zeigt eine Szene aus dem Stück „Eidos:Telos“ von William Forsythe. In der Thematik des Stückes findet sich auch die Symbolik des Osterfestes wieder. Die Auferstehung markiert in gewisser Weise einen Zwischenbereich von Leben und Tod. William Forsythe hat das Stück nach dem Tod seiner Frau entwickelt und es ist beeinflusst von der griechischen Mythologie der Persephone. Persephone wird von Hades begehrt und in die Unterwelt entführt. Nach dem Zeus ein Abkommen mit Hades trifft, darf Persephone dreiviertel des Jahres bei Ihrer Mutter im Olymp leben. So ist Persephone eine Wanderin zwischen den Welten, zwischen Leben und Tod, erscheinen und verschwinden, anwesend und abwesend. Dieser Bereich zwischen Anwesendem und Abwesendem beschäftigen Forsythe in seinem Stück. Die Idee zu "Eidos:Telos" entsteht, als er nach dem Tod seiner Frau ganz körperlich ihre Umarmung als halluzinatorische Bewegung wahrgenommen hatte. Das früher leiblich Erlebte überdauert die Zeit, als in den Körper eingeschriebene Erinnerungsspur und das Abwesende wird in der körperlichen Wahrnehmung anwesend. In der Bewegung der tanzenden Körper ist die Spur des Abwesenden immer enthalten und so gibt Forsythe in dem Stück diesem Spiel zwischen Anwesendem und Abwesendem auf eindrucksvolle Weise einen Ausdruck. Ein Ausschnitt des Stückes ist in dem weiter unten eingefügten Link zu sehen.

Auch in der psychotherapeutischen Tanztherapie spielt das Abwesende als Unbewusstes, als blinder Fleck oder Schatten eine Rolle. Es durchdringt das in-der-Welt-sein des Menschen und zeigt sich auf verschiedene Weisen in der Gestaltung des Lebensweges. Die Fähigkeit zu symbolisieren ermöglicht ein symbolisches Erleben von etwas Abwesendem, aus dem auch Trost geschöpft werden kann. Die Erweiterung und Entwicklung der Symbolisierungsfähigkeit ist das Wirkungsfeld der psychotherapeutischen Tanztherapie.

In diesem Newsletter finden sich Informationen zur am 10./11. September beginnenden Weiterbildung psychotherapeutische Tanztherapie und zu dem am 27. August stattfindende obligatorische Zulassungsseminar. Zudem gibt es einen Link zu einem Ausschnitt aus dem Stück „Eidos:Telos“, eine Literaturempfehlung aus dem Feld der Tanzwissenschaft und ein Link zu einem Podcast über Psychoanalyse.

Mit den besten Wünschen für die kommende Zeit
Magdalena Jäger

 
 

Weiterbildung "Psychotherapeutische Tanztherapie"

konzept  

1. WE 10./11. September 2022
Samstag 10h-20h
Sonntag 10h-16h

Psychotherapeutische Tanztherapeut*innen arbeiten therapeutisch sowie persönlichkeitsentwickelnd in vielfältigen klinischen, psychotherapeutischen und/oder kreativen Arbeitsfeldern prozessorientiert, verantwortungsvoll und zielgerichtet. Eine tiefenpsychologische, phänomenologische Sichtweise sowie symboltheoretische Überlegungen in Bezug zu neueren Erkenntnissen der Tanzwissenschaft bilden das theoretische Konzept dieser vierjährigen Weiterbildungsgruppe. Aufbauend auf Konzepten und Techniken der Tanztherapie aus den USA, basierend auf dem Ausdruckstanz und der Bewegungsanalyse von Rudolf von Laban werden Entwicklungen des Zeitgenössischen Tanzes in das Konzept des Institutes miteinbezogen.

Zur Anmeldung für die Weiterbildung Psychotherapeutische Tanztherapie ist die erfolgreiche Teilnahme an einem Zulassungsseminar obligatorisch.


 
 

Zulassungsseminar

  maske

27. August 2022
Samstag 10h-20h

Die Anmeldung zur Weiterbildung „Psychotherapeutische Tanztherapie“ ist nach der erfolgreichen Teilnahme an einem Zulassungsseminar möglich. Das Zulassungsseminar ist grundsätzlich als ein beiderseitiges Auswahlseminar aufzufassen. Es vermittelt in Theorie und Praxis als Selbsterfahrung die Arbeitsweise des Instituts und beinhaltet unter anderem die tanztherapeutische Arbeit mit Märchen. Die Anmeldung zum Seminar kann schriftlich oder per Mail erfolgen.

Preis: 150 Euro
Anmeldung hier

 
 
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Eidos Telos

Unter folgendem Link ist ein Ausschnitt aus dem oben beschriebenen Stück "Eidos:Telos" von William Forsythe zu sehen. https://www.youtube.com/watch?v=Q237dffzzxo

 
 
Tanz Anthropologie

Literaturempfehlung

In diesem empfehlenswerten Sammelband befindet sich der Artikel „Bewegung als Wiederherstellungsversuch Hinter dem Spiegel: Tod, Tanz, Trieb“ von Gerald Siegmund in dem er auch auf die Entstehung des Stückes "Eidos:Telos" Bezug nimmt.

 
 
PA Podcast

Psychoanalyse Podcast

Als letzte Empfehlung für die Ostertage hier ein, leider bisher nur auf englisch veröffentlichter, Podcast über die Bedeutung von Trennung und dem Abwesenden für eine schöpferische Lebensgestaltung. Den Podcast gibt es auch auf Deutsch zu verschiedenen Themen rund um die Psychoanalyse.

“O Parting, Fountain of all Words.” — Why progress is grounded in loss

https://psy-cast.org/en/episode-25-o-parting-fountain-of-all-words-why-progress-is-grounded-in-loss/