Ostergrüße
 
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Editorial

Das diesjährige Osterfest fällt in eine ungewöhnliche Zeit, in der so viel Selbstverständliches durcheinandergerät und Altbekanntes überdacht werden muss. Die allgemeine Atmosphäre ist einerseits geprägt von Leid, Ungewissheit, Ängsten, existenziellen Sorgen und Ohnmacht. Andererseits entwickelt sich eine Basis des Mitgefühls, der Solidarität und Verbundenheit. All dies findet sich auch in der Symbolik des Osterfestes wieder, in der Leid und Trost sowie Tod und Leben unmittelbar miteinander verbunden sind.

In dem Bildausschnitt des Isenheimer Altars werden ausdrucksstark die mit dem Tod Jesu verbundenen Gefühle des Leides, Schmerzes und der Ohnmacht dargestellt. Gefühle, die durch die aktuelle Situation in der Welt allgegenwärtig sind. Die auf dem Bild um Jesus Trauernden geben sich gemeinsam dem Leid hin und weisen hoffnungsvoll in eine ungewisse Zukunft. Mit einer Hoffnung, die aus der gemeinsamen Anerkennung des Leids entsteht und auch in der Auferstehung, als Überwindung des Todes, dargestellt wird. In diesem Sinne symbolisiert das Osterfest ebenso Hoffnung, Freude und Neubeginn. Eine Symbolik, die auch dem Frühlingsbeginn, mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen und dem Erblühen der Natur, als einem Neubeginn des Lebens innewohnt.

In diesem Spannungsfeld von Freude, Hoffnung und Leid spielt sich das metaphorisch oft als Tanz bezeichnete Leben, in seiner Lebendig- und Vergänglichkeit ab. Die Lebendigkeit des flüchtigen Tanzes findet sich auch in der psychotherapeutischen Tanztherapie wieder. Der Tanz als momentane Erholungspause und augenblickliche Festlichkeit kann hier ebenfalls die Aufdeckung und Anerkennung von Konflikten, Leid und schwierigen Lebenswegen beinhalten. Die daraus entspringenden, vielfältigen und teils konflikthaften Gefühle werden in der psychotherapeutischen Tanztherapie begleitet und unterstützen so die Entwicklung einer tragenden Selbstbeziehung. Aus dieser Beziehung zu sich selbst entsteht eine innere Verbundenheit, aus der eine schöpferische Kraft entspringen kann. Die Erinnerung an innere Verbundenheit sowie an berührende und bewegende Momente innerhalb der Gruppen oder Seminare können in dieser Zeit, da am Institut keine Angebote stattfinden, eine Stütze sein.

In dieser krisenhaften Zeit kann die Symbolik des Osterfestes Hoffnung, Trost und Mut vermitteln. Als Teil der Lebendigkeit tragen Krisen nicht nur Leid und Unsicherheit in sich, sondern stets auch die Chance einer Entwicklung und Reifung. Welche Entwicklungen und Veränderungen die aktuelle Krise mit sich bringt, ist noch ungewiss. Doch vielleicht kann die aktuell erzwungene Pause und Isolation zur Refelxion anregen sowie neue Impulse setzen.

In diesem Sinne wünschen wir frohe Ostern und bleiben hoffnungsvoll, dass ein baldiges Wiedersehen möglich wird. Alle Veränderungen, welche sich trotz und durch diese aktuelle Situation am Institut ergeben haben, sind in diesem Newsletter aufgeführt.

Mit herzlichen Grüßen

Das Team des PITTH

 
 
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Inhalt:

  • Umzug
  • Verschobene Seminare/Gruppen
  • Weiterbildung und K21
  • Filmtipps
 
 

Umzug

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Das PITTH ist Ende März aus dem Studio in der Max- Brauer- Allee bis auf weiteres in einen neuen Raum innerhalb der Tanzschule „Salsa HH“ umgezogen. Dieser befindet sich ebenfalls in Hamburg Altona in einer lebendigen Umgebung mit unterschiedlichen Tanz-, Musik- und Bewegungsangeboten. 

Neue Adresse:
Hohenesch 17
22765 Hamburg

 
 
Verschobene Seminare und Gruppen
Aufgrund der aktuellen, schwer vorhersagbaren Situation werden alle Seminare und Gruppenangebote vorerst bis Ende April ausgesetzt. Daraus ergeben sich einige terminliche Veränderungen für das Seminar- und Gruppenangebot am Institut.
 
 

Lateinamerikanisches Potpourri

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Neuer Termin:
05./06. September 2020
je 10h - 15h inkl. Pausen
Leitung: Jessica Vasquez
Preis: 100 Euro
Anmeldung: hier

Im Seminar „Lateinamrikanisches Potpourri“ wird Tanztechnik in Verbindung mit innerem Rhythmus vermittelt und dem eigenen Erleben so ein lebendiger Ausruck verliehen. Für alle Personen mit und ohne tänzerische Vorkenntnisse, die auf diese besondere Weise die Freude des lateinamerikanischen Rhythmuses kennenlernen möchten. Kein Tanzpartner oder Vorkenntnisse erforderlich.

 
 

Therapeutisches Ballett

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Neuer Termin: 31. Oktober / 01. November
je 12h - 17h inkl. Pausen
Leitung: Tatjana Wegner
Preis 100 Euro
Anmeldung hier

In diesem Seminar werden Grundformen des Balletts, mit den in diesen Grundformen enthaltenen Themen, wie z. B. die Erdung im Plié, die Zentrierung im Passé, der Balance im Arabesque und die Höhe in den Sprüngen, vermittelt. So wird eine Basis geschaffen, um mit diesen Themen einen eigenen kreativen Ausdruck zu finden. Für alle Personen mit und ohne tänzerische Vorkenntnisse, die auf diese besondere Weise mit Freude einen neuen Zugang zum Ballett finden wollen.

 
 
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Fortlaufende Authentic Movement Gruppe

Diese Gruppe entfällt dieses Jahr. Die Termine für nächstes Jahr werden so bald wie möglich bekannt gegeben.
 
 
Weiterbildung
Im Februar sind die Teilnehmer*innen des Kurs 20 mit viel Enthusiamus und Interesse in die Weiterbidlung gestartet. Wenn es die derzeitige Situation erlaubt, kann im Mai das nächste persönliche Seminar stattfinden. Der Kurs 18 und Kurs 19 bereiten sich derzeit auf die Abschlussarbeiten bzw. das Screening vor. Auch hier ist eine Wiederaufnahme der Seminare ab Mai geplant. Wir freuen uns sehr über die interessierten und engagierten Weiterbildungsteilnehmer*innen.
 
 

Neue Weiterbildungsgruppe Kurs 21

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Als Psychotherapeutische Tanztherapeutin kann in vielfältigen klinischen, psychotherapeutischen und kreativen Arbeitsfeldern prozessorientiert, verantwortungsvoll und zielgerichtet, therapeutisch sowie persönlichkeitsentwickelnd gearbeitet werden. Eine tiefenpsychologische, phänomenologische Sichtweise sowie symboltheoretische Überlegungen in Bezug zu neueren Erkenntnissen der Tanzwissenschaft bilden das theoretische Konzept dieser vierjährigen Weiterbildung. Aufbauend auf Konzepten und Techniken der Tanztherapie aus den USA, basierend auf dem Ausdruckstanz und der Bewegungsanalyse von Rudolf von Laban werden Entwicklungen des Zeitgenössischen Tanzes in das Konzept des Institutes miteinbezogen.

Beginn der neuen Weiterbildungsgruppe Kurs 21:
02. / 03. Mai 2021

Die Aufnahme in den einjährigen Grundkurs erfolgt nach einem erfolgreich abgeschlossenen Zulassungsseminar.
Optionale Termine des Zulassungsseminares:
28. November 2020, 13. Februar 2021 und 17. April 2021
je 10h – 20h

 
 

Filmtipps

  Anna Pohlmann Gruppe 10. Juli 2016 © Wolfgang Unger info@wolfunger.de

Für ein bisschen Ablenkung und Kultur im Wohnzimmer finden sich im Folgenden zwei Links zu Dokumentationen über Tanz. Das erste Video https://www.youtube.com/watch?v=oFCVWVaeevA ist eine Dokumentation über Mary Wigman. Eine bedeutende Ausdruckstänzerin, die mit ihren archaischen und von der Konflikthaftigkeit des Menschen erzählenden Choreografien eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Tanztherapie spielte. Mit der Entwicklung des Ausdruckstanzes hat sich die Wahrnehmung und Bedeutung des Körpers im Tanz verändert. Im zweiten Video https://www.youtube.com/watch?v=R8wNK64ylcY  wird die Weiterentwicklung der Körperkonzepte im Tanz des 20. Jahrhunderts dargestellt, so rückt im zeitgenössischen Tanz der Körper selbst mit seinen soziokulturellen Einschreibungen in den Vordergrund. Auch die Wahrnehmung und Bewertung von Körpern wird auf viele Weise hinterfragt und untersucht. In die Konzeption der Psychotherapeutischen Tanztherapie werden stets aktuelle Entwicklungen im Tanz miteinbezogen.