Newsletter Februar 2017
 
Preutzer Mühle
 

Foto: Seminar Preutzer Mühle

 
 

Präambel

Die aktuellen sozial- und kulturpolitischen Ereignisse rufen durch die Präsidentsschaftswahl in den USA nicht nur in unserem Land zur Besorgnis auf, aktivieren aber auch eine Gegenpositionierung in der kulturelle, psychologische und philosophische sowie kunsthistorische Betrachtungsweisen sich interdisziplinär miteinander verknüpfen. Darin verorten sich ebenfalls die Ausdrucksweisen der Tanzkunst worin sich auch die Tanztherapie am Institut positioniert.
Seit seiner Gründung im Jahre 1995 basiert die Ausrichtung der „Psychotherapeutischen Tanztherapie“ des Instituts in einem psychotherapeutischen und tänzerischem Verständnis von gesamtgesellschaftlichem, politischem und kulturellem Engagement. Sowohl in der Durchführung von Einzel- und Gruppentherapien als auch in themenzentrierten Seminaren und Tanzprojekten sowie der berufsbegleitenden Weiterbildung bestimmt dieses Selbstverständnis, über die professionelle Fachkompetenz hinaus, die inhaltliche Prägung. Diese Position könnte vielleicht ein Anlass sein, dass in dieser gesellschaftlichen unruhigen Zeit, sich erfreulicher Weise ein zunehmendes Interesse an den Angboten des Instituts gezeigt hat, als Ausdruck der erneuten Hinwendung auf ein humanistisch geprägtes Menschenbild.
Davon ausgehend wird dieser Newsletter ein wenig mehr als sonst von unserem „Innenleben“ berichten

An dieser Stelle sei aber auch auf ein weiteres vorab ungeplantes Zulassungsseminar verwiesen, da wegen der Vielzahl von Anmeldungen leider nicht alle Interessierte an dem letzten Seminar teilnehmen konnten:
  - Zulassungsseminar zur Weiterbildung am 25. Februar 10 – 18 Uhr -

 
 
 
 
 

Inhaltsverzeichnis des Newsletters

  1. AM und Tanztheater „Viktor“ Pina Bausch / Kampnagel
  2. Kostenlose Videoabende
  3. Bildungsprämie / Bildungsschecks
  4. Professionelle Seminare
  5. Fortlaufende Gruppe Authentic Movement
  6. Infotreffs
  7. Berufspolitisches
  8. Therapiewochen
 
 
 
 
 

1. AM und Tanztheater „Viktor“ Pina Bausch / Kampnagel

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Die fortlaufende Authentic Movement Gruppe begann nach einem einjährigen Miteinander mit der Erarbeitung eines Tanztheaters, basierend auf den thematischen Inhalten und den tänzerischen und körperlichen Formunungsprozessen des Gruppengeschehens. Ein absolut sehenswertes Ergebnis, erschaffen aus einem, besonders von den Teilnehmerinnen unerwartetem, persönlichem und kreativem Schaffenspotential. Die vorangegangen tiefen innerdynamischen Prozesse wurden somit von den Teilnehmerinnen in eine handlungsvollzogene Symbolisierung überführt werden.
Was lag somit nicht näher, als diese gemeinsame Zeit durch einen Besuch des Tanztheaters „Viktor„ von Pina Bausch in der Kampnagelfabrik in Hamburg zu krönen. Für einige der Teilnehmerinnen war es die erste Berührung mit einer Tanzaufführung überhaupt und somit auch mit der Kampnagelfabrik in Hamburg als ein Zentrum des Zeitgenössischen Tanzes. Wir werden nach diesem Besuch „unser Tanztheater“ überarbeiten und auf Video aufnehmen.

Eine großartige Aufführung die uns ungemein bewegt, berührt und tiefe Spuren hinterlassen hat. Dieses erste Tanztheaterstück von Pina Bausch im Jahre 1986 in Rom entstanden zeigt, wie zeitlos modern ihre Stücke sind. Grandios, wie dieses hier auf unsere Gegenwart Bezug zu nehmen scheint. In seiner Endzeitstimmung und seiner depressiven Zeitlosigkeit, die sich durch das Rieseln des monotonen Schaufelns des Sandes durch das dreieinhalbstündige Tanztheater quält, mit einem atemberaubend schönem Bühnenbild, welches zugleich verstörend wirkt mit dieser wunderschönen armlosen in rot gekleideten, weiblichen Gestalt im Mittelpunkt des weiten Bühnenbildes. So folgt eine surrealistische Szene nach der anderen, begleitet von einem musikalischen Spannungsbogen von mittelalterlicher und melancholischer Volksmusik, bis zum New –Orleans – Jazz. So kommt das „Tiefmenschliche“ auf die Bühne, mit all den Themen des Lebens, von Liebe, Glück, Geschlechterrollen, Vergänglichkeit, Trauer und Tod.
Der Tanz begleitet nur sporadisch dieses avantgardistische Kunstwerk, doch übersetzt er dann mit ungeheurer Aussagekraft und in beeindruckender tänzerischer Präzision die Absurditäten und Empfindungen des Lebens in eine vollendete Körpersprache.

 
 

2. Videoabende

Rückblick

Ende des letzten Jahres wurden, wie schon in einigen Jahren davor, die kostenlosen Videoabende aufgenommen, die Filme zeigen, die mit dem Anliegen und der Ausrichtung des Instituts in Beziehung stehen. Neben dieser fachlichen Ausrichtung sind diese Abende auch, insbesondere von TanztherapeutInnen gewünscht worden als ein Treffpunkt zur Begegnung und zum gemeinsamen Austausch.

„DRUGS AND PRAYERS“, der erste Videoabend, der die Heilung von psychischen Problemen mit ekstatischen  Tranceritualen und medikamentöser Behandlung in einem indischen Sufitempel.Dokumentiert von Prof. Helene Basu der Uni Münster. Er war von einer sehr interessanten und lebendigen Diskussion geprägt. Teilgenommen hatte ein kleine Gruppe von sehr interessierten Personen nicht unbedingt aus dem tanztherapeutischen Umfeld.

„Komm Tanz mit mir“, der bekannte Film über eine der bedeutesten Pionierinnen der Tanztherapie war dann aber nur von zwei Personen besucht. Wobei doch Trudi Schhoop in diesem Film in besonderer Weise demonstriert, wie selbst mit chronifizierten Langzeitpatienten die tänzerische Gestaltung in der Tanztherapie praktiziert werden kann, womit sie in einer dreidimensionalen Struktur ihnen die Grenzen ihres Körpers momentan erfahrbar macht, dass sie augenblicklich in Beziehung und ins Wünschen kommen können.

Es wäre wünschenswert, wenn diese Abende zukünftig mehr besucht werden würden und wie angedacht sich als einen Ort des Austausches insbesondere für Tanztherapeuten entwickeln könnte.

Nächster Videoabend:

Janet Adler „Looking for me“ 07. Mai 2017 16 UHR
Eine Dokumentation der frühen tanztherapeutischen Arbeitsweise von Janet Adler einer der Pionierinnen der Tanztherapie. Der Film zeigt unterschiedliche zum Teil sehr berührende Momente in der beziehungsvollen Annäherung zu den autistischen Kindern, die bereits den späteren Entwicklungsweg zur Methode des Authentic Movement von Janet Adler erahnen lassen. Das mitfühlende Sehen in der Beziehung zu sich selbst und zu anderen zeigt sich hier in der empathischen Akzeptanz und der emotionalen Teilhabe im tanztherapeutischen Einzelkontakt als auch innerhalb des Gruppengeschehens mit diesen besonderen Kindern.

 
 
 
 
 

3. Bildungsprämie / Bildungsscheck

Die Bildungsprämie ist ein Förderprogramm des Bundes. Die zu erstatteten Projekte müssen in sich abgeschlossen sein und dürfen nicht mehr als 1000 Euro kosten. Die Teilnehmer müssen den Prämiengutschein bei einem Berater beantragen. Es hat sich gezeigt, dass für die Weiterbildung in Tanztherapie die Intensivseminare abgerechnet werden können und auch bedingt der Grundkurs des ersten Jahres. Die Seminare sind abrechenbar.

Der Bildungsscheck ist ein Förderungsprogramm der Bundesländer. Dieser ist in den Bundesländern unterschiedlich geregelt.

 
 
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4. Professionelle Seminare

Zulassungsseminar 25. Februar 10 – 18 Uhr
Beginn der Weiterbildung in Psychotherapeutischer Tanztherapie
am 04. / 05. März
Einstieg über ein Zulassungsseminar
Anmeldung per Mail
Supervisionsseminar 18. / 19. Februar
Tanzanleitung 25./26. März

 
 
 
 
 

5. Authentic Movement und Tanztheater

Die neue fortlaufende Gruppe beginnt ab Sonntag den19. März
14 tägig von 16 – 20 Uhr einbezogen mit längeren Treffen per Absprache.
Am 29. März findet die Gruppe von 10 – 20 Uhr statt. Einstieg nach einem kostenlosen
Vorgespräch. Nur noch wenige Plätze frei. Termin per telefonischer Absprache: 040-3892379

 
 

6. Infotreffs

Die kostenlosen Infotreffen bieten die Möglichkeit, im persönlichen Gespräch sich über die Weiterbildung in Psychotherapeutischer Tanztherapie sowie über alle anderen Angebote des Instituts zu informieren.

Freitags 14 tägig von 16:00 – 17:30 Uhr im Studio Max – Brauer – Allee 72
Anmeldungen sind vorab nicht notwendig, können aber telefonisch abgeklärt werden.

Zeritnahe Treffs: 17. Februar und 3. März

 
 
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7. Berufspolitisches

Vom 10. – 12. Februar fand in Hamm Westfalen die jährliche Mitgliederversammlung des Berufsverbandes der Tanztherapeuten Deutschlands statt (BTD). Anna Pohlman ist dort sowohl als persönliches Mitglied als auch mit der Mitgliedschaft des Instituts vertreten. Im wesentlichen wurden neue Personen für die vielfältigen Gremien gewählt, die nach zwei jähriger Tätigkeit neu besetzt werden können und über die Überarbeitung der Standards diskutiert und abgestimmt sowie über die allgemeine Ausrichtung des Verbandes.

 
 
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Die Jahrestagung der Gesellschaft für Tanzforschung (GTF) unter dem Motto
"Tanz, Diversität und Inklusion"  findet vom 27.- 29.10 in Dortmund satt. Das Institut ist Mitglied in der GTF und Magdalena Jäger ist dort als Beirätin für Tanztherapie aktiv. Die Jahrestagung ist stets sehr inspierirend und bietet eine gute Möglichkeit mit anderen Bereichen der Tanzforschung und - praxis in Berührung zu kommen und sich auszutauschen.

 
 

8. Therapiewochen

Lindauer Therapiewochen vom 9. – 21. April 2017

Leitthemen: "Angst - Ressentiment - Hoffnung" 
                     "Hass - Fanatismus - Versöhnung".
Die Lindauer Therapiewochen auf der Insel Lindau im Bodensee sind seit 1950 weltweit eine der größten Veranstaltungen im Bereich Psychotherapie mit Vorlesungen, Vorträgen und Seminaren. Zusätzlich werden Seminare und Kurse angeboten, die zu einer Fortbildung in spezifischen psychotherapeutischen Methoden und Behandlungstechniken führen, oder die den neuesten Stand psychotherapeutischen Wissens vermitteln. Mit einer therapieschulen übergreifenden Grundorientierung bieten sie ebenfalls die Möglichkeit „unkonventionellere“ Therapieansätze in ihrer psychotherapeutischen Vernetzung kennen zu lernen.  So geben sie seit einigen Jahren ebenfalls einen Einblick in körperorientierte und kunsttherapeutische Ansätze. 

 
 

Psychotherapiewoche auf Langeoog vom 22. - 27. Mai 2017

Leitthema: "Leben. Bewahren und Verändern."

Die Psychotherapiewoche auf Langeoog wird von der Ärztekammer Niedersachsen veranstaltet und sie findet dort nach einem Ausflug von Norderney statt.

Das Programm umfasst ein Vielzahl an Vorträgen, Seminaren und Diskussionsrunden. Dem Leitthema wird sich aus verschiedenen psychotherapeutischen Richtungen genähert ebenso wie von vielfältigen körper- und kunstherapeutisch orientierten  Ansätzen. Ein Abend mit Musik schafft Raum und Zeit zur Begegnung, zum Austausch und für den Tanz.

 
 

Woche der Kinder- und Jugendpsychiatrie / Psychotherapie 21.- 26. Mai 2017

Leitthema: "Dissoziation und Gegenwart"

Während der Psychotherapiewoche findet seit einigen Jahren auch die Woche der Kinder und Jugendpsychiatrie statt. Mit einem eigenen Leitthema finden auch hier eine Vielzahl von Vorträgen, Seminaren und Diskussionsrunden statt. Neben unterschiedlichen Psychotherapeutischen Ansätzen sind auch Körper- und Kunstherapeutische Ansätze vertreten. Die  psychotherapeutische Tanztherapeutin (Absolventin des pitth) Sonja Meyer Schwitters, ist schon seit einigen Jahren als Dozentin dabei und bietet dieses Jahr ein Seminar im körpertherapeutischen Bereich an. Der Abend mit Musik ist für Teilnehmer beider Tagungen offen.

 
 

Mit herzlichen Grüssen

Anna Pohlmann

Kontakt:  Psychotherapeutisches Institut für Tanztherapie
E-Mail: pohlmann@pitth.de
Max-Brauer-Allee 72 · 22765 Hamburg
Tel. +49 (0)40 389 23 79 · Fax +49 (0)40 389 46 12