Bewegungsanalyse Rudolf von Laban

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Rudolf von Laban beginnt sich frühzeitig für Anatomie und dem Zusammenspiel von Knochengerüst und Muskeln sowie ihren harmonischen Gesetzmäßigkeiten zu interessieren. Ihn zeichnet eine pädagogische und kulturell-aufklärerische Mission aus, beeinflusst von mystischem und philosophischem Gedankengut. 1923 gründet er in Hamburg die erste Laban-Tanz-Schule. Weitere folgen in anderen Städten. In ihnen verbreitet er seine Ideen des Laientanzes und seiner Bewegungschöre. Der Nationalsozialismus macht sich anfangs diese choreografischen Aspekte zu Nutze, erkennt aber bald deren emanzipatorischen Character. Aufgrund seiner  politischen Verfolgung emigriert er über Frankreich nach England, wo er seine Arbeit bis zu seinem Tode im Jahre 1958 fortsetzt.

Von Laban beginnt theoretisch und praktisch die Gesetzmäßigkeiten der Bewegung zu erforschen. Dabei helfen ihm die Studien altgriechischer Philosophen und pythagoräische Theorien der Harmonie. Diese erlauben ihm, den Körper als eine ideale geometrische Figur in einen Ikosaeder zu stellen. Dieser wird gleichermaßen den körperlichen Proportionen wie auch den meistgenutzten Raumrichtungen gerecht.

Er entwickelt eine „Notenschrift der Bewegung“, eine Theorie der Antriebslehre und letztlich ein sehr komplexes System als Lehre von der  Dynamik menschlicher Bewegung. Sein zentraler Gedanke ist eine universale schöpferische Gebärdenkraft des Menschen, deren tänzerisches Sein zu einem Mittelpunkt der Erkenntnis führt.